Freitag, Juli 28, 2006

 

Aschaffenburg im Colos-Saal mit Kettcar

Ein kleiner Traum geht in Erfüllung! Kettcar zu supporten empfanden wir als große Ehre und dementsprechend aufgeregt waren wir auch, vor allem vor Vorfreude! Und ich muss sagen, dass das Publikum wirklich eines der Besten und Dankbarsten war, das ich bisher erlebt habe. Der Saal war bereits gefüllt, als wir begannen, zu spielen. Das ist nun wirklich nicht selbstverständlich und die Leute gaben uns das Gefühl, unserer Musik regelrecht aufzusaugen! Ein Hammer! Kann wirklich nur schwärmen, die ganze Zeit! Dieser Abend hat uns gezeigt, wie viel man zurückbekommen kann! Nur soviel dazu.


Kettcars Auftritt war dann auch enorm intensiv, wohl zur Zeit eine, der besten deutschen Acts würde ich sagen. Die Jungs von Kettcar waren zu Beginn des Abends ja nördlich zurückhaltend uns gegenüber, aber nie unsympathisch!
Nachdem wir und die gespielt hatten, hatte sich das dann komplett gelegt und wir hatten noch eine schöne Zeit mit Quatschen und Fachsimpeln. Wirklich, dieser Abend hat uns gezeigt, wofür man das alles macht und ich bin sehr froh darüber, dass es Bands wie Kettcar gibt, die beweisen, dass ehrliche und handgemachte Musik auch in Zeiten von Klingeltönen und MTV so erfolgreich sein kann!

Sonntag, Juli 16, 2006

 

Halbendorf auf der Rocknacht am Halbendorfer See u.a. mit Muff Potter

In einem Festzelt zu spielen, war uns bisher noch nicht vergönnt gewesen und schon gar nicht auf einer Bühne, auf der am nächsten Tag Roland Kaiser auftreten sollte. Mir hams gschafft!! Aber ernsthaft, was die Halbendörfer da aufgefahren hatten, war echt Wahnsinn! Sogar extra Backstage Container hingestellt, einen für jede Band, großes Kino! Und so nett, wie die alle waren, erlebt man auch eher selten! Muff Potter kennen zu lernen war auch cool, vor allem lustig, weil wir uns am nächsten Tag auf dem Heimspiel Open Air wieder getroffen haben. Aber bis dahin lagen noch viele Kilometer zwischen den beiden Bühnen, nach Halbendorf zu kommen, dauerte auch seine Zeit, quasi WÜ-Berlin-Strecke! Was mir auch neu war, hier in diesem Landstrich Nordöstlich von Dresden hat man fast schon das Gefühl, in Polen zu sein! Landschaftlich echt superschön und auf den Straßenschildern zweisprachige Ausführungen. Hier hat sich eine alte Sprache so gehalten, dass sie quasi zweite Amtssprache geblieben ist. So, wieder etwas gelernt. Die Veranstalter haben sich einen Campingplatz ausgesucht, direkt am Ufer eines Sees gelegen. Urlaubsfeeling! Als wir ankommen, erst einmal verköstigen, die Anreise hat geschlaucht. Stau auf der Autobahn und ziemlich viel Landstraße zum Schluss. Aufbau, Soundcheck, wie üblich! Sven ist wieder dabei zum Mischen und der freut sich über die echt große Anlage! Zwischendurch verpasst uns der Haustechniker noch eine ordentliche Rückkopplung, dass es einem die Ohren wegdröhnt! Glücklich diejenigen, die ihre Ohren fast sicher abdichten, ich war dabei, Sven nicht, typisch! Nach einer Stunde war sein Ohrengeräusch dann aber zum Glück verschwunden und wir konnten loslegen. Haben an diesem Abend ziemlich viel Gas gegeben und ordentlich Spaß dabei gehabt! Muff Potters Auftritt gefällt mir auch wirklich ziemlich gut und wir tauschen sportlich Alben, nachdem die uns erzählen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht! Fein. Plaudern noch ein bisschen und verquatschen uns aber dermaßen, dass wir viel zu spät in Martins WG nach Leipzig aufbrechen. Schließlich liegt das auch noch ein Stückchen entfernt und am nächsten Tag müssen wir wirklich bei Zeiten aufstehen. Ankunft Leipzig 5.00 morgens, aufstehen 8.30. Auweia! Wir sind alle ziemlich zerknirscht, hilft aber nichts, müssen bis spätestens 14.30 im Sauerland sein. Also mit Kaffee und gezielt dummen Witzen alle wach halten, vor allem den Fahrer! Schaffen auch pünktlich unsere Ankunft in Meschede, wo weiter gerockt werden darf!

 

Meschede auf dem Heimspiel Open Air u.a. mit Muff Potter und The Robocop Kraus

Nach einer sehr langen Anreise, kommen wir ziemlich kaputt in Meschede an. Das Sauerland hat sich von seiner besten Seite gezeigt und uns mit Sonnenschein und dem Anblick von vielen Weiden verwöhnt, das Urlaubsfeeling zieht sich also durch das ganze Wochenende. Das Festival ist mitten in der Fußgängerzone, ziemlich gut organisiert alles. Wir laden flott aus und bereiten uns quasi schon auf den Auftritt vor, der so wie es aussieht mitten in der Nachmittagssonne stattfinden wird. Aber kein Problem, ohne eine ordentliche Portion Schweiß, ist es kein Rockkonzert! Und Dieses besonders, denn die Sonne knallt genau auf die Bühne, als wir beginnen! Schon nach dem ersten Lied kommt es mir vor, als ob wir schon mitten in Set wären, auch vom Gefühl her! Das Publikum kennt die Lieder noch nicht, lässt sich aber sehr schnell auf uns ein und lässt uns ein wirklich schönes Konzert erleben!
Nach dem Auftritt gehen wir erst einmal in den Backstage, der in einem ziemlich großen Gebäude mit riesiger Dachterrasse ist. Ein Megabuffet und sehr viele Sessel zum abhängen. Und weil wir alle ziemlich fertig sind, lungern wir nach dem Essen fast den ganzen restlichen Tag dort herum. Dann noch ein bisschen Quatschen mit Muff Potter und die Robocop Kraus ansehen, bevor wir wieder nach Hause düsen, schön wars!

Samstag, Juli 01, 2006

 

Berlin im Knaack mit Hundred Reasons

Irgendwo zwischen Hamburg und Berlin fragten wir uns, ob sich irgendein Mensch in der Fußball verseuchten Hauptstadt noch daran erinnern wird, dass an diesem Abend auch zwei Bands im Knaack spielen werden. Tatsächlich waren es dann so an die 30! Fast mehr, als ich erwartet hatte. Was ich vor allem überhaupt nicht erwartet hätte, war die Gegenwart von Walter Schreifels im Konzertsaal. Ich hatte mir beim ersten Vorbeigehen erst reichlich überlegene müssen, ob er es jetzt tatsächlich ist, war ja wirklich ziemlich unwahrscheinlich, dass sich eine Legende des New York Hardcore in Berlin herumtreibt. Aber es war so, der hat sich wohl in eine Berlinerin verliebt, hat es geheißen. Scheint bei Musikern ja immer öfter vorzukommen! Wir kamen exakt zum Beginn der zweiten Halbzeit im Club an und wollten erst im Auto weiter Radio hören, als einer vom Club zu uns kommt und meint, dass wir auch drinnen weiter schauen könnten, allerdings auf einer 3x2 Meter Leinwand! O.K.! Wie groß der Flash war, als wir von unserer Fantasie umschalten konnten auf Optik, kann man schlecht erklären, war einfach so. Deutschland kam dann ja auch weiter und alle waren zufrieden. Draußen auf den Straßen begann wieder das mittlerweile schon obligatorische Fahnengeschwenke, an das ich mich nur schwer gewöhnen konnte. Aber lass ihnen ihren Spass, dachte ich mir, solange die Fahnen demokratische Farben zeigen, ist das in Ordnung. Zurück zur Musik! Das Konzert stand bevor und Berlin feierte munter weiter, wir mit Anwesenden im Raum. Hundred Reasons gaben auch erneut ihr Bestes, dieser arme Sänger, was der sich einen abbrüllen muss, jeden Abend! Der war auch zwischendurch ziemlich platt im Mini- Backstage und ich hab ihn aus Versehen einmal geweckt, als ich mir einen neuen Kaffee holen wollte, sorry! Nachts ging es dann im Club und im Haus nebenan weiter auf drei Ebenen, Berlin, wa! Indiedisco auf dem Mitteldeck, Karaoke ganz oben und unten eher so düsteres Zeug! Ich war wie immer als erster müde, musste aber auf Basti und Martin noch ein bisschen warten. Sind erst spät mit Pia, einer Unikollegin, aufgebrochen, um ihre neue Wohnung als Nachtlager zu missbrauchen! Danke noch mal.

 

HAMBURG im Studio One mit Hundred Reasons


Zwischendurch flatterte uns ein sehr schönes Ereignis ins Haus. Die Agentur von „Carpark North" erinnerte sich an uns und fragte an, ob wir bei „Hundred Reasons" im Vorprogramm auftreten wollten. War sehr kurzfristig, aber für uns war die Sache jawohl klar. Also auf nach Hamburg aufn Kiez und zwar mittenrein, in die Große Freiheit Nr. 6, Studio One. Endlich einmal Hamburg ohne Nässe, sondern im Gegenteil, Traumwetter mit Sonnenschein. Da wirkt die Stadt so richtig. Haben Martin am Bahnhof abgeholt, der mir auch echt ziemlich gut gefällt und sind dann Richtung St. Pauli gedüst. Dort angekommen, haben wir dann auch gleich die Band kennen gelernt, die gerade ihren Soundcheck beendeten. Wirklich ausgesprochen höflich und nett, die Jungs, selten erlebt bei Bands. Fast immer kam ein „pardon" aus deren Mund, wenn sie an einem vorbei gelaufen sind. Fast schon übertrieben, aber nie nervig. Wenn man bedenkt, dass die Band eigentlich mit zu den erfolgreichsten europäischen Alternativ Bands gehört, ist die Größe des Clubs eher unpassend. Aber irgendwie scheint sich der Erfolg aus ihrem Heimatland in Unserem noch nicht wirklich herumgesprochen zu haben. Naja. Wir bauen jedenfalls unser Zeug auf und spielen ein, zwei Lieder. Die hören sich das auch an und mögen unseren Sound offensichtlich sofort. Prima, beste Voraussetzung für die kommenden Tage. Danach kommen wir etwas ins Gespräch und Martin konfrontiert zu Beginn erst einmal den sehr schüchternen Bassisten mit einer eher ungewöhnlichen, aber lustig gemeinten Frage: ob sie denn schon einmal die Gelegenheit hatten, einen Blick in die legendäre Herbertstrasse zu werfen. Der nimmt die Frage sehr ernst, ganz entgegen des erwarteten, britischen Humors und meint nur: „I`m not into that , man, I´m married, man!!!" Wir haben uns erst einmal gekugelt vor Lachen, als Martin uns das erzählt hat. Bis zum Beginn des Konzerts haben wir dann noch vor der Tür das Treiben und die Vorbereitungen in der Straße beobachtet und dabei den Sonnenschein bei einem guten „Astra" Bier genossen. So gegen halb zehn ging´s dann auf die Bühne, rocken, wie immer und sehr netten Applaus geerntet. Haben uns danach natürlich auch den Auftritt der Briten angesehen. Und ich fand sie viel besser, als damals im Vorprogramm von Thrice, zwei Monate vorher in Berlin. Der Abend endete dann vorerst auf dieser Bühne mit einem Liedermacher und nachdem alle Sachen im Bus verstaut waren, sind wir noch ein bisschen um die Häuser von St. Pauli gezogen. War ein ziemlich lustiger Großstadtabend mit Nadja, einer guten Freundin aus Schweinfurt/ Kissingen, die vor einigen Jahren die Landflucht ergriffen hat und sich ein neues Zuhause im Hamburger Band- und Verlagsdunstkreis geschaffen hat. Bei ihr haben wir dann auch unser Schlaflager aufgeschlagen und sind am nächsten Morgen ins portugiesische Viertel an den Landungsbrücken zum Frühstücken gefahren. Martin wurde fast ein bisschen Lissabon- melancholisch, verständlicherweise, aber die Sonne hat uns das Fernweh etwas leichter gemacht. Der Rückweg zum Auto wurde uns aufgrund des Viertelfinalfiebers etwas erschwert, denn wir sind vor lauter Menschenmassen einfach nicht mehr in die S- Bahn gekommen. Mussten dann tatsächlich das Taxi nehmen, war aber gleich umme Ecke, so dass sich die Rechnung in Grenzen hielt. Dann gings mit laufendem Radio Richtung Berlin. ´Schland hin oder her, interessiert hat es mich schon, wie das Spiel verläuft und im Radio kann das spannender sein, als wenn man das Spiel sieht.

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